S1EP8 Ist das Führung, oder kann das weg? Was Chefs mit Waschbären gemeinsam haben

Wie vermutlich 99% aller Blogger und Content-Creator treibt es mich in Phasen von mangelnder Kreativität und damit einhergehend schwachem Output hin zu ChatGPT, um Inspiration und den einen oder anderen Gedankenanstoß zu bekommen.

Bei diesem Text wusste ich aber schon recht genau, was ich eigentlich schreiben will, es hat mich einfach nur interessiert, was die schlaue KI zur Überschrift anzubieten hat. Immerhin wissen wir ja schon, dass ChatGPT einem auch zu erklären versucht, weshalb nun 12+5 doch 20 ergibt und nicht 17 - also vielleicht ist der Begriff "Künstliche Intelligenz" dann doch noch etwas hoch gegriffen.

Der Output den ich von ChatGPT zur Überschrift bekomme sieht übrigens (in den Anfängen) so aus:

"Es gibt viele Parallelen zwischen Chefs und Waschbären. Beide sind Führer in ihrem jeweiligen Bereich und haben eine gewisse Anziehungskraft auf andere. Beide müssen sich in ihrer Umgebung behaupten und sind Meister im Anpassen und überleben."

 Amüsant, nett - aber nicht die Richtung die ich heute einschlagen möchte, daher nun ab zu "meinem" Text:

Waschbären sind ja erstmal niedliche Tierchen - nicht umsonst sind sie die Lieblingstiere meines Sohnes, und meine Frau und ich nennen Ihn manchmal auch scherzhaft unseren kleinen "Waschi". Tatsächlich haben die beiden einige amüsante und liebenswerte Gemeinsamkeiten, aber das ist etwas für einen anderen Text.

Wer allerdings schon mal versucht hat, einen Waschbären einzufangen, weiß, dass diese Wesen vom niedlichen Tierchen zum mit Klauen bewaffneten, um sich beißenden und unberechenbaren Raubtier werden können.

Der Trigger zur Aggression für die sonst so possierlichen Tiere ist natürlich Angst - und genau da fängt die Gemeinsamkeit an: Eine Aktion aus Angst heraus hat selten den erwarteten Effekt, und geht meist nicht einmal in die Richtung in die man eigentlich will.

Und lasst uns mal ganz ehrlich sein: als Chef, Manager, Leader oder Vorbild gibt es eine ganze Menge an Dingen, vor denen man Angst haben könnte. Dinge die einen dazu bringen, den inneren Waschbären auszupacken, erstmal um sich zu pfauchen und die Zähne zu zeigen.

Wovor ein Chef aber niemals Angst haben sollte sind seine Mitarbeiter und Kollegen sowie Ärger bzw. Streit mit eben diesen. Insbesondere die Angst davor, dass Mitarbeiter und/oder Kollegen kompetenter SIND oder in Meetings kompetenter RÜBERKOMMEN führt manchmal dazu, dass sich Manager bis hin zur Unternehmensleitung wie Waschbären in einem Sack benehmen, und blind um sich schlagen, nur um wieder die vermeintliche Kontrolle zu erlangen und den Status als "Alpha-Ugabuga-Gorilla" (ich überlege gerade ernsthaft, mir dieses Wort Markenrechtlich schützen zu lassen) zu untermauern.

Aber bringt das auch etwas? Wohl kaum, ganz im Gegenteil, meiner Erfahrung nach begibt sich durch solches Verhalten das gesamte Ökosystem rund um diese Aggro-Alphas in eine Abwärtsspirale aus Angst, verlorenem Respekt, mangelnder Wertschätzung und in den meisten Fällen irgendwann dann auch mangelnder Performance. 

Strategien für die betroffenen Leader und Manager gibt es viele, letztendlich ist es eine beinahe lupenreine Frage der Selbstreflexion sowie der persönlichen Weiterentwicklung - die Leidtragenden sind allerdings hier ohnehin die "Empfänger" dieser Wut/Angst-Attacken. Für eben diese gibt es gottseidank auch eine Handvoll Strategien um mit diesen Situationen kurzfristig, aber auch langfristig umzugehen.

Interessanterweise ähneln diese Strategien durchaus auch denen die man braucht, wenn man mitten im Wald unabsichtlich und unerwartet auf einen wütenden Waschbären trifft (Achtung, Sarkasmus ab hier nicht ausgeschlossen):

• Ruhig bleiben
• Nicht vergessen: er hat mehr Angst vor dir als du vor ihm
• Langsam rückwärts aus der Zone entfernen
• Keine hastigen Bewegungen machen z.B. klatschen
• Keinen direkten Augenkontakt herstellen
• Nicht versuchen, ihn zu berühren

So ganz bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich gerade von der Begegnung mit einem in die Enge getriebenen Waschbären oder dem Erlebnis mit einem Angry-Boss geschrieben habe... 

Ich schließe mit einem Zitat ab, das in den letzten Jahren ein treuer und guter Wegbegleiter wurde das ich euch gleichzeitig wirklich ans Herz legen möchte - ich glaube es kommt aus dem Buch "Die Kunst, in schwierigen Zeiten nicht durchzudrehen" von Ralf Senftleben: 

"Mach einen schwierigen Menschen zu deinem persönlichen Trainer für Gelassenheit" 

Was sind eure Erfahrungen mit Chefs, die sich benehmen wie ein Waschbär im Sack?

Welche Strategien habt ihr entwickelt, um im Sinne der "Führung nach oben" aus der Abwärtsspirale in eine aufwärts/vorwärts-Bewegung zu kommen?

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